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Bei Fatoni ist’s alles ein bisschen anders. Vor ein paar Jahren glaubte er selbst nicht mehr an eine Musikkarriere. Dann wurde er Deutschraps schärfster Beobachter, mit schelmischem Humor und zynischem Zeigefinger. Und nun, wo es drauf ankommt, auf dem vorläufigen Hoch seiner Karriere, tritt er mit „Andorra“ die Flucht nach vorn an: Fatoni erzählt zum ersten Mal so richtig von sich selbst.
Dass sich Fatoni wohl fühlt, liegt auch an dem Umfeld, mit dem er heute seine Kreativität teilt. In Dexter fand Fatoni den Partner, der ihm nicht nur Beats auf dem Leib schneidert, sondern mit dem er eine musikalische Vision teilt. Wenn „Yo, Picasso“ noch auf dem klassischen Rollenspiel von Produzent und Rapper fußte, dann ist „Andorra“ das künstlerische Statement, das Fatoni nicht nur als Rapper zeigt, sondern – so viel Pathos muss erlaubt sein – als Musiker.
Fatoni ist heute ein Musiker, der Skizzen befreundeter Produzenten wie Torky Tork, Fid Mella oder Occupanther mit zu Dexter ins Studio bringt, wo die beiden gemeinsam am Detail feilen. Er setzt sich mit seiner Gitarre in die Gesangskabine, um mit „Krieg ich alles nicht hin“ seine vollkommen unpeinliche Hommage an die Ärzte zu performen. Er ist ein Musiker, der mit überheblichen Punchlines und einem Casper-Feature auf „Burj Khalifa“ mal eben den Zeitgeist von Rap bezwingt. Vor allem aber ist er Musiker, weil er gelernt hat, Songs zu schreiben, die in Würde altern. „Wenn man Rap auf der Höhe der Zeit macht, wird man immer in jener Zeit bleiben“, meint Fatoni. Deshalb hat er so viele Spielereien auf seinem letzten Mixtape „Im Modus“ geparkt. Die Songs, die man noch in zehn Jahren hören will, sind nun auf „Andorra“. Weil sie keinen Trend jagen. Vor allem aber, weil sie schlichtweg so unglaublich gut erzählt sind.
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben, so sagt man. Die zweitschönsten schreibt
Anton „Fatoni“ Schneider. Und zwar dann, wenn er aus seinem Leben erzählt.