Do 01.05.2014 Ursprung | ROSTOCK
Einlass: 19:00 Uhr | Beginn 20:00 Uhr
vvk: 10,- € | erm. 7,- €
Standup Tragedy – 30. Rostocker Kulturwoche
Freude ist nur ein Mangel an Information
Do 01.05.2014 Ursprung | ROSTOCK
Einlass: 19:00 Uhr | Beginn 20:00 Uhr
VVK: 10,- € | erm. 7,- €
In seinem ersten Soloprogramm stellt sich Nico Semsrott gleich der wichtigsten Frage überhaupt: Was ist Freude? Was ist das Leben? Worum geht es im Leben? Ist das Leben nur ein Investitionszeitraum? Ein Bad im Quallenschwarm? Eine nicht enden wollende Castingshow? Oder ist das Leben doch nur eine Krankheit, die per Sex übertragen wird und in jedem Fall tödlich endet? Und: Gibt es überhaupt noch Gründe sich zu freuen? Auf jeden Fall ist das Dasein schlimm. Sehr schlimm.
Depression ist die Zukunft. Nico Semsrott ist somit ein Trendsetter, denn er ist sehr schlecht drauf. Warum, das weiß er selbst nicht so genau. Sonst wäre er ja nicht depressiv. Auf jeden Fall ist die Welt schuld. Das schlechte Bildungssystem. Der Druck. Der Wettbewerb. Angst. Entfremdung. Religion. Angela Merkel. Und er selbst.
Kein Wunder, dass er sich da verzettelt. Und zwar sprichwörtlich. Seine traurigen Kurzreferate liest er von Zetteln ab. Fürs Auswendiglernen fehlt ihm einfach die Motivation. Dafür ist das Programm voller Überraschungen. Und manchmal wundert man sich, wie viele konstruktive Ideen auch ein Ohnmächtiger noch haben kann
Noch mehr Informationen:
1. Nico Semsrott will ein Vorbild sein im Scheitern, bekommt aber nicht mal das hin. Die Kritik missversteht seine Kunst als Depri-Comedy und zeichnet ihn mit tollen Preisen (Stuttgarter Besen 2011, NDR Comedy Contest 2011, Freiburger Leiter 2012) aus. Jetzt gilt er als erfolgreich. Für ihn ein klarer Fall von Mobbing.
2. Nico Semsrott ist einer der erfolgreichsten Slam-Poeten der deutschsprachigen Welt. Die Bilanz dokumentiert sein Versagen: über 100 Slam-Siege, unzählige Fernsehauftritte und acht schwarze Kapuzenpullover.
3. Mit seinem Soloprogramm versucht Nico Semsrott, die Zahl der Depressiven in Mitteleuropa zu verdoppeln. Das Publikum missversteht ihn und lacht ihn aus. An manchen Abenden bis zu 263 mal.
4. Nico Semsrott muss oft die Frage beantworten, ob man über Depressionen Witze machen darf, und sagt dann: „Nein, man darf nicht. Man muss.“
5. Nico Semsrott spielt Ukulele.
6. Nico Semsrott zeigt putzig-positiven Power-Point-Präsentationen.
7. Nico Semsrott verkauft im Anschluss seiner Shows Unglückskekse mit deprimierenden Sprüchen. Wirklich.
9. Der 8. Punkt fehlt.
Auszug aus dem Lebenslauf:
2005: Nur für Nico wird eine FSJ-Stelle geschaffen. Nach Nicos Einsatzjahr wird sie nur wegen ihm wieder abgeschafft.
2002: Nico wird 150 Tage jeden Morgen in der Schule gefragt, ob er Jesus Christus in seinem Herzen als Herr und Retter akzeptiert hat. Er sagt jeden Morgen NEIN und bricht nach fünf Monaten sein Auslandsjahr ab.
1998-2005: Zu Gast bei Geistlich Behinderten, Katholisches Privatgymnasium in Hamburg. Religionslehrer zeigen ihm, was Humor ist. Nico wird zur Elite eingebildet.
1996: Nicos Lieblingsmeerschweinchen stirbt.
„Ein Olympiastadion wird Nico Semsrott niemals füllen – dafür ist er zu gut.“
(Prinz Hamburg)